Zeitschriften

Links sehen Die das Titelbild der Ausgabe 01/2011.

Unten finden Sie eine Ansicht aus dem Artikel.

Hier können Sie ein PDF des Artikels ansehen.

Viel Spaß beim Lesen

Ihre Cornelia Regina Scheck

Wenn sich der Erfolg nicht so recht einstellen will, fragt sich so mancher Spa-Betreiber: Was haben andere Spas, das ich nicht habe? Die Antwort kann Ihnen vielleicht ein Feng Shui Berater geben.
 
Was für clevere asiatische Geschäftsleute längst selbstverständlich geworden ist, scheint in Europa erst langsam Einzug in die Planung von Büro- und Geschäftsgebäuden, Hotels und Restaurants zu halten:

Feng Shui - Wind und Wasser - so lautet die Übersetzung für die alte chinesische Wissenschaft vom Einfluss der Umgebung auf das menschliche Schicksal. Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung, Feng Shui erschöpfe sich im Aufhängen von Flöten, Fächern, Kristallen und Klangspielen, verbirgt sich dahinter vielmehr das Wissen um die Gesetze der Natur, Aspekte der Logik und Ästhetik. Es ist das Prinzip der 5 Elemente, den Fluss der Lebensenergie, das Qi sowie der Philosophie des Taoismus. Daraus entwickelte sich im Ablauf von ca. 5000 Jahren eine Wissenschaft (Feng Shui), die sowohl sichtbare als auch unsichtbare Einflüsse bei der Gestaltung von Gebäuden und Inneneinrichtunge erkennt und berücksicht, um Menschen beste Bedingungen für Arbeit, Entspannung, Erholung, Genesung und die persönliche Entfaltung zu schaffen. Denn eine harmonische und angenehme Atmosphäre bildet die beste Basis für erfolgreiches Wirken und hinterlässt bleibende Erinnerung. So wird ein zufriedener Gast sicherlich wiederkommen oder ihr Haus weiterempfehlen, weil er sich bei Ihnen wohlfühlte.

Wie und wo können Sie nun für Ihr zukünftiges oder bereits bestehendes Wellnesszentrum Feng Shui-Kriterien erfolgreich einbinden, realisieren und umsetzen?
 
Stellen Sie Ihre Anlage unter ein Thema, z.B. römisches, griechisches, japanisches Bad etc. Ein guter Feng Shui-Berater wird Ihnen dabei die richtige Inspirationen liefern, denn er analysiert die Qualität der Räumlichkeiten und weiß, welche Farben, Materialien, Formen und Dekorationsobjekte für Ihr Spa besonders geeignet sind, damit es Kraft, Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Gehen Sie sorgsam mit Farben um. Vermeiden Sie aber die Dominanz greller oder satter Farben. In ihnen schwingt eine zu starke Energie und der Gast könnte mit Nervosität, Unruhe oder Aggression reagieren. Genau das, was sie vermeiden möchten. Pudrige, weiche Pastelltöne streicheln die Seele wie geschwungene Formen. Lassen Sie Ecken und Kanten runden. Hilfreich sind auch Pflanzen, drapierte Stoffbahnen und Figuren, mit denen Sie die "geheimen Pfeile" (aggressive Formen) kaschieren können.

Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie auch Fliesen und deren Verlegung widmen. Vielfach finden sich zackige und spitzwinklige Muster auf Boden oder an Wänden, die wie "Speerspitzen" auf den Besucher gerichtet sind, ihm ein ungutes Gefühl vermitteln und Ihren Gast sogar vom Betreten der Anlage abhalten können. Ähnliche Reaktionen erzielen sie mit Spiegeln, die in direkter Linie zur Eingangstür Ihres Wellnesszentrums platziert sind, sowie Lampen- und Deckenstrahler, die Ihre Gäste blenden.

Damit wären wir beim Thema Licht. Es spielt eine große Rolle in der Lehre des Feng Shui, denn Licht, so heißt es, zieht die Lebensenergie, das Qi, an. Sie speist unsere Lebensräume mit Kraft und Harmonie. Qi in Gebäude zu leiten, gehört zu den primären Aufgaben einer Feng Shui-Beratung, denn energie- oder Qi-arme Bereiche machen müde, lustlos und depressiv. Angenehme Beleuchtung liefern Fluter, die Räume in schmeichelhaftes Licht tauchen.

Das Zentrum Ihrer Anlage wird im Feng Shui mit dem Sitz des Herzens im menschlichen Körper gleichgesetzt.

Dort sollte möglichst kein Pool etabliert werden. Dekorieren oder gestalten Sie diesen mit Pflanzen, kosmetischen Produkten oder lassen Sie hier erfrischende Düfte entströmen.
Wenn Sie eine neue Anlage oder eine Umgestaltung planen, dann bringen Sie Ihre Wellnessanlage nach dem Prinzip der fünf Elemente in Schwung. Die idealen Plätze für Wasser sind der Norden, Osten und Südosten. Der Pool könnte in nieren- oder weich fließenden Formen verlaufen. Schaffen Sie hier Refugien aus Pflanzen- und Blumendekorationen, die zum Entspannen einladen.
 
Die Sauna wäre im Süden oder Südwesten gut aufgehoben. Bevorzugen Sie diese Sektoren für alle Anwendungen, die mit Wärme in Verbindung gebracht werden können. Die westliche Hemisphäre ist prädestiniert für die kosmetischen und medizinischen Behandlungen. Alternativ dazu bieten sich auch der Osten und Südosten an, wenn bei kosmetischen Behandlungen ausschließlich Naturprodukte verwendet werden. Die Kosmetikliegen sollten so aufgestellt werden, dass sich hinter dem Kopf des Kunden eine feste Wand befindet. So vermitteln Sie Ihrem Gast Geborgenheit und die Anspannungen des Tages fallen schneller von ihm ab.
 
Die Leistung und das Wohlbefinden Ihrer Kosmetikerin könnten Sie folgendermaßen unterstützen: Richten Sie den Arbeitsplatz so ein, dass diese während der Behandlung möglichst häufig die Kabinentür im Blickfeld hat. Gute Bereiche für die Einrichtung des Fitnesszentrums finden Sie ebenfalls im westlichen Abschnitt Ihrer Anlage.
 
Zum Schluss noch ein Blick auf den Empfangsbereich Ihres Spas oder Ihrer Wellnessanlage: Platzieren Sie die Rezeption möglichst so, dass sie sich in diagonaler Linie zum Eingang befindet und nicht in direkter Linie dazu.
 
Vielleicht sind Sie jetzt neugierig geworden und möchten eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Damit stellt sich die Frage nach den Kosten. Gehen Sie von einem Durchschnittspreis von ? 7,-- netto pro qm zu beratender Fläche aus. Je nach Größe des Objekts kann sich der Preis nach oben oder unten verändern. In jedem Fall sollten Sie sich vor Beginn einer Beratung einen verbindlichen Kostenvoranschlag ausarbeiten lassen. Ein guter Berater sollte eine umfassende Ausbildung bei bekannten Meistern und/oder einer qualifizierten Feng Shui-Schule vorweisen können. Dazu gehört, dass er ein Gebäude nach unterschiedlichen Analysetechniken untersuchen und beurteilen kann. Für die Bearbeitung größerer Objekte sollte man eine mehrjährige Berufspraxis voraussetzen können.

Haare sind feine Antennen. Wendet man Feng-Shui beim Haarstyling an, wird das Chi so ausgerichtet, wie das persönliche Glückselement es erfordert.
 
Feng-Shui ist eine alte chinesische Wissenschaft, eine Technik, die Lebensenergie - das Chi - harmonisch fließen zu lassen. Positives Shi bringt Glück! Der Energiefluss wird u.a. bestimmt durch die Elemente Feuer, Wasser, Holz, Erde und Metall. Diese Glückselemente lassen sich durch Formen, Farben und durch typgerechtes Haarstyling kräftigen - das sorgt für optimales Wohlgefühl und verstärkt die eigene Ausstrahlung. Welches Ihr individuelles Glückselement ist, können Sie anhand des Geburtsdatums und der Jahrgangstabelle herausfinden.

Holz - natürlich und jugendlich

Lange und glatt fallende Haare sind typisch für die Holzfrisur. Holz-Geborene wirken auf andere jugendlich und schätzen die Natürlichkeit. Dabei dürfen sie ruhig auch mal ihre verspielte Seite zeigen, z.B. mit Steckfrisuren, wie sie Ivana Trump gern trägt. Hauptsache ist die Betonung am Oberkopf, hier darf toupiert werden, so der Tipp von Feng-Shui Expertin Scheck. Als Blickfang sind Haarklemmen aus Holz geeignet. Holztypen sollten auf viel Volumen achten, die Seitenpartien sollten allerdings eher schmal ausfallen. Unnatürliche Farben sind für dieses Glückselement tabu: Natürlichkeit ist Trumpf, kolorieren Sie deshalb Ihre Haare in warmen Braun- oder goldenen Blondtönen, die dem Gesicht schmeicheln.

25.01.1944-01.02.1946    23.01.1974-30.01.1976
03.02.1954-11.02.1956    02.02.1984-08.02.1986
13.02.1964-20.01.1966    09.02.1994-18.02.1996

Feuer - modern und trendbewußt

Die Feuer-Frau zeigt sich gern extrem: Ihre Haare sind entweder ultralang oder ultrakurz. Sie bevorzugt auffallendes Styling, avantgardistische und punkige Haarschnitte. Auch lange Mähnen unterstreichen ihren natürlichen Typ. Wer keine Haare hat, hilft mit Hair Extensions nach. Tipp von der Feng-Shui Expertin:" Toll für das Charisma der Feuer-Frau ist die Farbe Rot - auch bei den Haaren." Top: bunte Strähnen als Hingucker. Wer sie nicht dauerhaft koloriert haben möchte, freift zu Kunsthaarsträhnen in frechen Tönen, die mit einem Clip im eigenen Haar befestigt werden. Ausgefallenes liebt die Feuer-Frau auch beim Haarschmuck: Dreieckige Haarspangen und ungewöhnliche Formen und Materialien sind ganz nach ihrem Geschmack. Oder sie bändigt die Löwenmähne mit einer quietschroten Seidenschleife.

02.02.1946-09.02.1948    31.01.1976-06.02.1978
12.02.1956-17.02.1958    09.02.1986-16.02.1988
21.01.1966-29.01.1968    19.02.1996-27.01.1998

Erde - puristisch schlicht

Bei Erd-Frauen harmonieren kinnlange Haare am besten mit dem Chi - dies ist der Typ für kurze, puristische Pagenköpfe und Bobs im Stil der 20er Jahre, bei denen klare Linien bevorzugt werden - die Frisur steht diesem Typ auch ohne Fransen und Wellen perfekt. Farblich kommt die Erd-Frau mit trendigen Brauntönen oder einem Aschblond toll zur Geltung, die die gewollte Strenge noch unterstreichen. Bei den Haar-Accessoires sollte sich der Erdtyp zurückhaltend zeigen: Schleifen oder Rüschen sind verboten. Ein schlichtes Design, z.B. viereckige Spangen, die mit Steinen besetzt sind, setzen den Erdtyp vorteilhaft in Szene.

10.02.1948-16.02.1950    07.02.1978-15.02.1980
18.02.1958-27.01.1960    17.02.1988-26.01.1990
30.01.1968-05.02.1970

Metall - klassisch und edel

In kurzen Haaren liegt die Kraft - Metalltypen wissen das. Metall-Frauen lieben es klassisch, aber unkompliziert. Kurzhaarfrisuren, z.B. Bobs mit klaren Konturen und Stufen, sind ideal für Menschen mit dem Glückselement: Glatte Haare und runde Formen wie großzügige Locken stimulieren die Lebensenergie. Die Haarfarbe darf peppiger sein. Frau Cornelia-Regina Scheck empfiehlt z.B. warme goldblonde Strähnchen. Accessoires wie Spangen und Klemmen sollten deshalb rund und aus Metall sein, um das individuelle Chi positiv zu beeinflussen. Beim großen Auftritt rücken glitzernde Swarovski-Steine die Metall-Frau ins richtige Licht.

08.02.1940-14.02.1942    06.02.1970-14.02.1972
17.02.1950-26.01.1952    16.02.1980-24.01.1982
28.01.1960-04.02.1962    27.01.1990-03.02.1992

Wasser - weiblich und selbstbewußt

Lange Haare und weiche Wellen passen perfekt zur Wasser-Frau, die immer ihren eigenen Weg findet, dabei aber nie an Weiblichkeit verliert. Auch bei Schnitten mit schärferen Konturen wie den trendigen Fransenfrisuren wirkt sie noch feminin. Farbenspiele seien ihr ebenso erlaubt: Zwar stärkt die Wasser-Frau als Brünette "femme fatale" optimal ihr Chi, doch als Blonde kann sie die weibliche Unschuld verkörpern - ganz wie es ihr gefällt! Sollen die Haare zurückgebunden werden, wird der Zopf mit Spangen aus transparenten Materialien wie Acryl in Form gehalten.

15.02.1942-24.01.1944    15.02.1972-22.01.1974
27.01.1952-02.02.1954    25.01.1982-01.02.1984
05.02.1962-12.02.1964    04.02.1992-08.02.1994

Für manchen ist es die Anleitung zum erfüllten Leben, für Skeptiker nur ein unnützer Modetrend: Feng Shui. Doch jeder kann von der chinesischen Lehre profitieren. Am Beispiel Kinderzimmer zeigen wir Ihnen, wie einfach es ist.
 
Mit einem Umweg über die USA schwappte in den späten 90er Jahren eine regelrechte Welle nach Europa: Feng Shui, die Kunst vom Leben in Harmonie mit der Umgebung. In China gehört Feng Shui schon seit Jahrhunterten zum Alltagsleben. Kaum ein Hausbau, eine Wohnungs- und Büroeinrichtung oder auch Gartengestaltung wird ohne die Unterstützung von Feng Shui-Spezialisten geplant. Diese fernöstliche Wissenschaft untersucht die Gesetzmäßigkeiten von Energieströmen und ihre Auswirkung auf unsere Umgebung. Ihre Prinzipien lassen sich auf nahezu alle Bereiche des Lebens anwenden, sie sollen das allgemeine Wohlbefinden steigern, sowie zum Erfolg in Beruf und Privatleben führen.
 
Wunderbar, wenn es klappt, doch Verheißungen provozieren hierzulande vor allem unseriöse Geschäftemacher, die einen trend ausnutzen und - weit entfernt von der Ursprungslehre - mit asiatisch-esoterisch anmutenden Patentrezepten das große Geld verdienen wollen. Zurück bleibt weniger Wohlbefinden als der große Frust, und die seriös agierenden Feng Shui-Berater geraten ins Hintertreffen. Neben zahlreichen begeisterten Anhängern hat diese Lehre daher ebenso viele Skeptiker und Kritiker gefunden. Das ist wenig erstaunlich, wenn man die große Anzahl der Pseudoexperten bedenkt.

Doch auch wer sich näher und fundiert mit der Materie auseinandersetzt, wird vielleicht nicht sofort ein Anhänger des Feng Shui, denn viele Ideen erscheinen uns Europäern zunächst befremdlich, zu asiatisch für unsere westliche Welt. Eine einfache Transferierung in unseren Kulturkreis ist problematisch, denn eine alle Lebensbereiche umfassende Lehre kann man nicht bedenkenlos verpflanzen. Sie muß europäischen Lebensbedingungen angepaßt werden, um überhaupt Wirkung zu zeigen. Ein qualifizierter Feng Shui-Berater berücksichtigt das und wird sich mit seinen Ratschlägen auf Ihre individuellen Bedürfnisse einstellen. Nur so kann die chinesische Lehre auch in unseren Breitengraden einen dauerhaften Platz finden und damit ihren Sinn erfüllen: die Steigerung des menschlichen Wohlbefindens.
 
Ganz besondere Wirkung entfaltet Feng Shui in einem oft vernachlässigten Bereich: dem Kinderzimmer. Ein optimal eingerichteter Raum fördert die Konzentrationsfähigkeit sowie Ausgeglichenheit beim Nachwuchs und - für ein stressfreies Familienleben besonders wichtig - schafft die besten Bedingungen für einen ruhigen, erholsamen Schlaf.
Zeitschrift "Bau Idee 2/2001"(Autor:C.-R. Scheck)

Dass modernes Design, exklusive Ausstattung, gute Lage etc. keineswegs Garanten für den Erfolg eines Geschäftes sind, dürfte manchen überraschen.

Warum Läden in Einkaufspassagen trotz guter Kundenfrequenzen auf der Strecke bleiben, scheint ein Phänomen zu sein, das zunächst nicht erklärt werden kann. Wie Feng Shui-Berater den Ursachen von Fehlinvestitionen und Erfolglosigkeit auf den Grund gehen, erläutert Cornelia-Regina Scheck im zweiten, abschließenden Teil unserer Feng Shui-Serie.

Der Verkaufsraum
zeigt die harmonische
Verbindung der Elemente
Wasser (Blau) und Glas,
Holz und Feuer (Rot)

Was in Asien zum festen Bestandteil einer geschäftlichen Planung gehört, stellt auch bei uns inzwischen keine Besonderheit mehr dar. Frei nach dem Motto: "Vorbeugen ist besser als heilen", bemühen weitsichtige Geschäftsleute einen Feng Shui-Berater im Vorfeld größerer Investitionen, um den Erfolg ihres Unternehmens auch aus dieser Sicht abzusichern.Feng Shui - wörtlich übersetzt Wind und Wasser - ist die alte chinesische Lehre vom Einfluß der Umgebung auf das menschliche Schicksal. Sie blickt auf eine mindestens 5000 Jahre alte Entwicklungsgeschichte zurück. Naturgesetze, Aspekte der Logik und Ästhetik, der Fluß der Lebensenergie Qi, die Lehre von den fünf Wandlungsphasen/Elementen, die Harmonie von Yin und Yang, die Philosophie des Taoismus und die Himmelsrichtungen prägten Feng Shui und seine unterschiedlichen Schulen, die bei der Analyse von Grundstücken, Gebäuden und Interieur angewendet werden. Ein richtiger Standort, ein gutes Gebäude und ein stimmiges Ambiente sind die Grundlagen für den Erfolg im Geschäftsleben. Diese Fakten zu schaffen, ist das Ziel der alten Wissenschaft Feng Shui. Und wer wünscht sich nicht steigende Umsätze in einer harmonischen Atmosphäre für Mitarbeiter und Kunden?!
 
Im folgenden Beispiel wird die Arbeitsweise einer Feng Shui-Beratung erläutert. Es geht um die Neugestaltung eines Ladengeschäftes in einem historischen Stadtteil, bei dem auch Bauauflagen seitens der Denkmalpflege beachtet werden mußten. Vor Besichtigung des Objektes überließt man dem Feng Shui-Berater den Grundriss des Geschäftes sowie die Geburtsdaten des Besitzers und des Geschäftsführers. Im Vorfeld konnten somit die für das Unternehmen wichtigen Personen nach den Richtlinien des Feng Shui eingeordnet werden. Zum einen wird dem Menschen eines der sogenannten 5 Elemente zugeordnet. Daraus ergeben sich bereits erste Informationen, die bei der Gestaltung des neuen Landens berücksichtigt werden müssen: Farb-, Material- und Formenauswahl sollen in Harmonie mit der Führungsperson stehen. Zum anderen werden Himmelsrichtungen festgelegt, die für den Auftraggeber/Inhaber erfolgreich sind. So sollte zum Beispiel bei der Auswahl eines Geschäftes darauf geachtet werden, daß der Ladeneingang in eine der persönlich besten Himmelsrichtungen weist. Der Mensch steht im Zentrum der Arbeit, denn seinen Erfolg zu fördern, ist das oberste Ziel einer Feng Shui-Beratung.

Die Fassade des historischen Hauses
wurde ebenfalls neu gestaltet.
Der Eingang - vormals links gelegen -
ist heute mittig. Eine ideale Proportion
von Yin- und Yangseite

Weiterhin ist der Grundriß sehr wichtig. "Das Gebäude dominiert den Menschen", so heißt es im Feng Shui. Ein guter Berater erkennt häufig bereits am Grundriß die Probleme, mit denen ein Geschäftsinhaber in seinen Räumen im Laufe der Zeit zu kämpfen haben wird. In diesem Fall wies der Bauplan erhebliche Schwachpunkte auf. Allein drei treppen auf einer Fläche von 120 qm, darunter eine Wendeltreppe in einem aus der Sicht des Feng Shui hochsensiblen Bereich, ließen Schwierigkeiten im bisherigen Geschäftsverlauf vermuten. Des weiteren befanden sich mehrere Stützpfeiler im Verkaufsraum und ein unregelmäßig verlaufender Zuschnitt der Gesamtfläche war erkennbar.
 
Weitere Störfaktoren wurden bei einem Besuch vor Ort aufgelistet.

Dazu gehörten Deckenbalken, eine schlechte Kassenposition und viele andere Aspekte, die bei der zukünftigen Ladengestaltung verändert werden mußten. Gleichzeitig wurde eine Vermessung mit dem Kompaß durchgeführt, um die besonders günstigen Bereiche der Ladenfläche für Kassenposition, Beratung, Warenpräsentation und besondere Erfordernisse herauszuarbeiten.
 
Die verschiedenen Techniken des Feng Shui, wie beispielsweise die Kompaß- und Formenschule, werden ergänzt durch Informationen über den bisherigen Geschäftsverlauf und die Geschichte des Gebäudes. Zusammen bilden sie die Grundlage, auf der die Analyse erarbeitet wird und der Abschlußbericht erstellt werden kann. In diesem Fall wurden u.a. folgende Gestaltungsempfehlungen:
 
1. Die Pfeiler im Verkaufsbereich sollten abgerundet bzw. verkleidet werden, damit keine
scharfen Kanten auf Kunden "zielen". (Sie zu verspiegeln, wie es in vielen Feng Shui-
Büchern zu lesen ist, wäre fehlerhaft, weil sie zu nah am Eingangsbereich
positioniert waren.)
 
2. Die Kasse wurde nach Prüfung verschiedener Analysetechniken auf die linke Seite des
Verkaufsraumesund diagonal zurEingangstür verlegt.
 
3. Für die farbliche Gestaltung waren Blau- und Weißtöne zu präferieren.
 
4. Holz und Glas waren bei der Auswahl der Ausstattung besonders zu berücksichtigen.
 
5. Zwei Treppen mußten entfernt werden.
 
5. Das Abflußrohr der Toilette sowie das Toilettenbecken mußten aus einem
Eckbereich verlegt werden.
 
7. Die Deckenbalken waren zu verkleiden. Die Ausarbeitungen wurden der Firma für Ladenbauplanung zur Verfügung gestellt, die dann in Abstimmung mit dem
Feng Shui-Berater die Umsetzung vornahm.
 
Das Ergebnis ist ein Geschäft, in dem sich alle wohlfühlen und der Chef zufrieden bemerkt:
"Es gibt keine Probleme!"

Die Glanz- und Schattenseiten der monegassischen Fürstenfamilie beschäftigt die Presse seit über vier Jahrzehnten.
 
Der Medienrummel begann mit der Hochzeit des Fürsten mit der amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly. Obgleich sie bürgerlich geboren war, wirkte sie aristokratischer als jede blaublütige Dame des europäischen Hochadels.
 
Ihr Stil und ihre elegante Erscheinung machten sie zu eine der herausragenden Frauen des 20. Jahrhunderts. Sie prägte das Bild Monacos – als Anziehungspunkt für Geld, Stars und Jet Set.
 
Am 13. September 1982 meldeten die Nachrichtensender den Autounfall der Fürstin in den Bergen von Monaco. Wenige Stunden später ihren Tod. Die Welt trauerte mit Monaco.
 
Prinzessin Caroline heiratete nach einer mißglückten Ehe den jungen und eleganten Italiener Stefano Casiraghi. Monaco hatte endlich sein neues Traumpaar gefunden und der Anschluß an alte Zeiten schien gesichert zu sein.
 
Da schlug im Oktober 1990 das Schicksal erneut zu: der Ehemann von Prinzessin Caroline verunglückte tödlich während eines Powerboot-Rennens vor der Küste Monacos.
 
Das ehemals fröhlichste Herrscherhaus Europas füllte nun die Gazetten mit Geschichten über Affären, Skandale und Krankheiten.
 
Vor dem Hintergrund dieser und vieler anderer Ereignisse im Hause Grimaldi erwachte mein Interesse am Palais du Prince, dem Wohnsitz der fürstlichen Familie.
 
Zunächst beschäftigte mich die Geschichte des Gebäudes, das vormals eine Festung gewesen war und im Laufe der Jahrhunderte zum Wohnsitz der Familie wurde. Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, daß der Palast während der französischen Revolution (1789-1794) geplündert und zerstört wurde. Die Aufbau und Restaurierungsarbeiten wurden erst im Jahre 1966 abgeschlossen. Für die Beurteilung eines Hauses ist das ein wichtiges Kriterium! Ich hatte es nicht – wie zunächst angenommen – mit einem uralten Gemäuer zu tun, sondern mit einem Bauwerk aus dem 20. Jahrhundert.
 
Damit konnte ich meine Analyse mit der Anwendung besonderer Techniken erweitern und präzisieren.
 
Was mir fehlte, war der Grundriß des Palais. Die zuständigen diplomatischen Niederlassungen zeigten sich zwar äußerst kooperativ, aber die Bitte um den Grundriß des Fürstenhauses hatte noch niemand an sie herangetragen. Es wurde mir empfohlen, den direkten Weg zum Palast zu wählen. Nach mehreren Telefonaten meldete ich schriftlich meinen Besuch im Palast von Monaco an, mit der Bitte, meine Arbeit zu unterstützen, denn ohne den Grundriß und eine eingehende Prüfung der Umgebung konnte ich meine Analyse nicht fortsetzen.
 
Ich war davon überzeugt, daß ich in diesem Gebäude Hinweise auf die Entwicklung der Persönlichkeiten der einzelnen Familienmitglieder sowie deren Schicksale finden würde.
 
Noch am Tage meiner Ankunft begab ich mich zum Palast um die Umgebung und die äußere Struktur des Gebäudes zu studieren.

Wir nennen das im Feng Shui die Landschafts- und Formenschule, die für die Beurteilung eines Standortes unerläßlich ist. Die Richtlinien dafür sind klar und streng.
Bekannt wurde diese Schule besonders durch die vier Tiere, Phönix, Drache, Schildkröte und Tiger, die poetisch die vier Seiten eines Grundstückes und im weiteren auch die entsprechenden Seiten eines Hauses beschreiben.

Der Platz vor dem Eingang eines Gebäudes gehört dem Phönix. Dieses Fabeltier braucht Raum um fliegen zu können.
 
Vor dem Palast befindet sich der Place du Palais großzügig und weiträumig. Hier kann der Phönix seine Flügel ausbreiten und für Ruhm und Ansehen sorgen. Ideales Feng Shui !!!
 
Mitte der 60iger Jahre ließ der Fürst die Fassade des Palastes durch einen Erweiterungsbau des rechten Flügels schließen. Das sollte Stärke und Geschlossenheit nach außen hin demonstrieren. Außerdem wollte man der Öffentlichkeit den Einblick in die Privatsphäre verwehren.
 
Im Feng Shui beschäftigen wir uns auch mit der Symbolsprache. Interessanterweise ließ der Fürst zur linken und zur rechten Seite des Hauptportals mehrere Kanonen aufstellen, die auf die Besucher gerichtet sind. Diese Kanonen sind auf Bildern aus der Jahrhundertwende und einem Gemälde aus dem Jahre 1732 nicht vorhanden.
 
Die Sprache ist deutlich! Kein regierendes Adelshaus verwehrt so vehement der Öffentlichkeit den Einblick in seine Privatsphäre wie das monegassische Fürstenhaus. Man denke nur an die Geheimhaltung der dritten Hochzeit von Prinzessin Caroline mit Ernst August von Hannover. Und man setzt sich zur Wehr – zwar nicht mit Kanonen aber . . . . . Selbst in Deutschland ist ein Rechtsanwalt damit beschäftigt, das Haus Grimaldi vor der Presse zu schützen. . . . .

Der Ausbau des rechten Flügels (Yin-Flügel) hält noch andere Informationen für mich bereit. Denn dieser Teil gibt Auskunft über die weiblichen Mitglieder der Familie. Durch den Erweiterungsbau des Yin-Flügels (Tigerseite), so die Bezeichnung im Feng Shui, wurde die Position der weiblichen Mitglieder des Fürstenhauses gestärkt.

Somit ist es auch nicht verwunderlich, daß das öffentliche Interesse stark auf die Prinzessinnen fixiert ist, obwohl Monaco ein Erbfürstentum ist, dessen Fortbestand an männliche Nachfolger geknüpft ist.
 
Die Front des Yin-Flügels entpuppt sich nach genauerer Betrachtung als Kulisse. Dahinter befindet sich ein Garten.
 
Eine solche Konstruktion ließe die Frage zu, ob der Spruch "mehr Schein als Sein" auf die Damen des Hauses zutreffen könnte.

Der Eingang zu einem Gebäude gilt im Feng Shui als äußerst wichtiger Aspekt. Das ist der Mund des Hauses, hier gelangt der größte Teil der Lebensenergie, das Qi, in unsere Lebensräume. Der ansonsten perfekt gepflegte Palast präsentiert sich mit einem düsteren Portal.

Dunkle Streifen, die auf mich wie Tränen wirken, laufen über die Verzierungen des Palasttores und scheinen das Schicksal der Familie widerzuspiegeln. Mich erinnert dieser Anblick an das alte Märchen von Goldmarie und Pechmarie. Ein Beispiel für schlechtes Feng Shui!
 
Der Yang-Flügel (die Drachenseite) vermittelte mir zunächst keine besonderen Erkenntnisse.

Mein Weg führte mich weiter zum rückwärtigen Teil des Palastes zur sogenannten Schildkröte.
Die Schildkröte liegt dem Phönix gegenüber und gilt als Symbol für Schutz und Halt im Rücken des Geländes und somit auch des Hauses. Sie sollte den höchsten und am kräftigsten ausgebildeten Punkt eines Grundstückes darstellen.

Fehlt eine gute Schildkröte, wird es den dort lebenden Menschen an Halt, Stabilität und Schutz im Leben mangeln.
 
Der Palast ist auf dem höchsten Platz eines Felsens gebaut und verfügt über keine Schildkröte. "Wer auf der Spitze eines Berges wohnt, stellt sich mit Gott auf eine Stufe!", warnt Grandmaster Yap Cheng Hai, denn hier ist man allen einströmenden Energien schutzlos ausgesetzt. Die alten Festungsmauern sind kein ausreichender Ersatz; überdies hat der Zahn der Zeit kräftig an ihnen genagt.
 
Welche Verhaltensweisen sind nun besonders typisch für Menschen, die in ihrem Leben keinen Halt und keine Sicherheit finden? Sie flüchten sich in Affären, Krankheiten, greifen zu Drogen,etc.!
 
Das Leben der Prinzessin Stephanie mag hier zunächst ein Beispiel sein. Auch die Gerüchte um die Fürstin Grace Kelly  wollen nicht verstummen.
 
In Gedanken vertieft begebe ich mich nochmals zurück zum Place du Prince, dem schönen Platz des Phönix, denn ich möchte noch die Himmelsrichtungen des Palastes bestimmen. Die Sonne beginnt bereits unterzugehen und es befinden sich nur noch wenige Menschen vor dem Palast, so kann ich unbeobachtet meinen kleinen Taschenkompaß benutzen. Das bringt meine Arbeit wieder ein Stück voran, und morgen früh gehe ich zu meinem Rendezvous ins Palais du Prince und werde hoffentlich mit dem Grundriß zurückkehren ... ,

denn dann wird das Haus sprechen!

© Cornelia-Regina Scheck

Ungläubige haben sie lange belächelt, jene Gruppe von Avantgardisten, die sich bei der Einrichtung von Büro- und Privathäusern, Einkaufs- und Kommunikationszentren, Restaurants oder Ladengeschäften von den Prinzipien fernöstlicher Weisheit leiten lassen. Feng-Shui heißt das Zauberwort, das Harmonie verspricht. Autorisierte Berater weisen den Weitblickenden den Weg zum Erfolg, mit einer umfangreichen Analyse, individuell auf Besitzer und künftige Nutzer zugeschnitten.

Auch an der Ostseeküste hat das Erfolgsrezept Feng-Shui Einzug gehalten: Renata Matthies, Besitzerin der Boutique "Renata" an der Kurpromenade, war die erste, die sich vor einem Jahr bei der Gestaltung ihrer neuen Geschäftsräume von einer Feng-Shui-Expertin beraten ließ.

Cornelia-Regina Scheck aus Lübeck, spezialisiert auf Feng-Shui Wirtschafts- und Architekturberatung, stellte zunächst einmal die Vorzüge des Standortes fest ("der Eingang korrespondiert mit einer Ihrer besten Himmelsrichtungen"). Die Innengestaltung wurde speziell auf die Eigenschaften ihrer Kundin abgestimmt. Dominant ist hier das Element Metall, das uns im Alltag in metallischen Farben wie Gold und Silber begegnet. So wurden die Wände gold-gelb in vielen Variationen gestrichen, ungewöhnlich und sehr wirkungsvoll. Wichtig: die Definition und Gestaltung einzelner Bereiche. Schwache Energien, die sich in jedem Raum befinden, wurden durch Pflanzen positiv gestärkt, die starken Energiebereiche für den Standort der Kasse ("Reichtumsecke"), des Verkaufstisches ("Ruhm") und natürlich den - in diesem Fall bereits vorhandenen - Eingangsbereich ("Karriere") gewählt.

Nach einem Jahr stellt sich die Frage: Hat sich der Aufwand einer Feng-Shui-Architektur gelohnt? "Ganz sicher", sagt Renata Matthies. "Trotz hochwertiger Einrichtung gibt es hier keine Schwellenängste. Viele nette Leute kommen herein, um sich umzusehen, und die meisten bleiben gern etwas länger, wahrscheinlich, weil sie die Atmosphäre positiv empfinden." - Feng-Shui, die fernöstliche Weisheit, bringt Harmonie an die Ostseeküste.

Im Feng Shui beurteilen wir Häuser nach ihren Wirkungen und Einflüssen auf die dort lebenden und agierenden Menschen.
 
Das neue Bundeskanzleramt in Berlin ist nun ein ganz besonderes Haus. Hier werden ab 1999 die Weichen für Deutschlands Zukunft gestellt.
 
Seit dem 27. September 1998 wissen wir, wer dort als
1. Bundeskanzler einziehen wird. Ob Herr Schröder hier seine Persönlichkeit zur vollen Entfaltung bringen kann, stellt sich aus der Sicht des Feng Shui als fragwürdig dar.
 
Das neue Bundeskanzleramt ist ein schwieriger Komplex. Das Grundstück ist unregelmäßig geschnitten, im Hintergrund fließt die Spree, der Grundriß des Gebäudes ist unausgewogen und die sogenannte Tigerseite ist stärker ausgeprägt als die Drachenseite. Außerdem fehlt diesem Haus ein Schutz im Rücken, die sogenannte Schildkröte.

Die Formenschule des Feng Shui ist in hohem Maße mißachtet worden. Fazit:
Das Gebäude wird Unstimmigkeiten forcieren, und ein dort regierender Kanzler dürfte die Unterstützung politischer Freunde und Förderer verlieren.

Wenn ich nun Herrn Schröder nach der Kompaß-Schule einordne, muß ich feststellen, daß er hier wenig Aussichten auf erfolgreiches Wirken hat. Hingegen könnte ein anderer Politiker der SPD dort seine Persönlichkeit deutlich besser zur Geltung bringen: das ist Oskar Lafontaine.
 
Unter der Berücksichtigung meiner sehr umfangreichen Analysen, die ich zu diesem Komplex ausgearbeitet habe, kann ich Herrn Schröder nur dringend dazu raten, seinen unmittelbaren Wirkungskreis (Büro, Vorzimmer etc.) nach den Richtlinien des Feng Shui zu konzipieren und einzurichten.

20. August 98
 
Hamburg, Fuhlsbüttel - auf diesen Tag hatte ich mich seit Wochen gefreut und vorbereitet. In meinem Handgepäck nach Malaysia befinden sich Hefter, gefüllt mit Unterlagen für meine Fortbildung unter der Leitung von Grandmaster Yap Cheng Hai in Kuala Lumpur. Die Maschine nach Frankfurt ist bis zum letzten Platz besetzt.

Neben mir sitzt eine junge Äthiopierin, die mich ständig daran erinnert, daß das Flugzeug nicht pünktlich startet, und sie fürchtet um ihren Anschlußflug nach Adis Abeba. "Ach", beruhige ich sie, "die 10 Minuten holt der Pilot lässig auf!" Und dann folgt eine Durchsage des Kapitäns, die mich um meine gesamten Flugpläne bangen läßt.
 
Ein technischer Defekt zwingt uns, die Maschine zu verlassen. Na, das fängt ja gut an! Hatten meine Sterne, die ich immer bei größeren Unternehmungen befrage, mich nicht sehr eindeutig gewarnt, daß diese Reise nicht so ganz unproblematisch verlaufen wird!!! Daß das gleich in Hamburg anfängt ... Positives Denken ist gefordert! Doch noch rechtzeitig erreiche ich Frankfurt und mache es mir im Oberdeck des Jumbos bequem. Der um 30 Minuten verzögerte Abflug nach Singapur kann mir nur noch ein müdes Lächeln abringen. Dann nehme ich eben die nächste Maschine nach KL. "Was wird mich wohl in KL erwarten?" Diese Frage beschäftigt mich wieder und wieder und ich freue mich auf das Treffen mit Grandmaster Yap.
 
"Sind Sie in der Modebranche tätig?" fragt mich ein Steward. "Nein",  antworte ich lächelnd, "ich bin Feng Shui Beraterin und fahre zu meinem Meister nach KL!" Das wirkt wahre Wunder, wie ich es von meinen Asienreisen schon kenne: Nacheinander kommen die Stewards und Stewardessen, um etwas über Feng Shui zu erfahren. Erlebnisse und Erfahrungen werden mir mitgeteilt und Einladungen ausgesprochen. Die Zeit vergeht im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge.
 
Endlich erreiche ich den supermodernen Flughafen von KL. Am Gepäckschalter fällt mir eine Dame in Uniform auf, die mich ständig beobachtet. Auch sie erweckt mein Interesse. Offensichtlich ahnen wir beide, daß wir gleich miteinander in Kontakt treten werden. Mich beschleicht ein ungutes Gesühl: "Die Sterne, meine Sterne!" Es darf nicht wahr sein ... mein Gepäck ist nich da. Die Dame in Uniform ist für solche Fälle zuständig. Nach 5 Stunden erreicht mich der erlösende Anruf, mein Koffer sei gefunden worden und werde mir im Laufe des späteren Nachmittags gebracht.
 
Mit dieser Nachricht mache ich mich auf den Weg zu einem Stadtbummel. Etwas irritiert bleibe ich vor einem großen Kaufhaus stehen. Eigentlich möchte ich reingehen. Aber ich weiß nicht, welchen Eingang ich benutzen soll - also setze ich meinen Weg fort. Die Erklärung für mein Zögern soll ich ein paar Tage später bekommen.
 
Mitten im Lärm der Stadt höre ich jemanden meinen Namen rufen. Ach, tut das gut, nach all den Aufregungen der letzten Stunden ein vertrautes Gesicht zu sehen: Mein Freund Leo Cavegn aus Malix, Schweiz, steht strahlend mit seiner Frau vor mir. Beide sind schon seit über 6 Wochen im Asiatischen Raum. Leo widmet sich mit besonderer Liebe dem Feng Shui für Garten und Außenanlagen. Beide berichten mir von ihren Erlebnissen und Eindrücken und ihrem Besuch bei Meister Raymond Lo in Hong Kong. Bei Grand Master Yap sind sie auch bereits gewesen.

Im Hotel treffe ich den Grand Master. "Come, come, setzen sie sich! Wie war der Flug ...?" Besorgt erkundigt er sich nach meinem Gepäck. Und dann sind wir auch schon beim Thema Feng Shui. "Was ist nun wichtiger: die Himmelsrichtung der Haustür oder die Hausorientierung?"
"Bei den 8 Mansions ist die Haustürausrichtung wichtig. Bei den Flying Stars achten Sie auf die Hausausrichtung!" In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Entdeckung gemacht und vertraue dem Meister mein kleines Geschäftsgeheimnis an. "Oh, das ist sehr clever!", so sein erstaunter Kommentar. "Sie machen sich sehr viel Arbeit!" (Dieses Thema werde ich zu einem späteren Zeitpunkt aufgreifen).

Am nächsten Morgen, pünktlich um 6.30 Uhr, reißt mich der Wecker des Hotels aus tiefstem Schlaf. Die freundliche Damenstimme wünscht mir einen schönen Tag. An diesem frühen Weckruf werde ich mich die kommenden 8 Tage gewöhnen müssen, denn um 8.00 Uhr startet der Unterricht. Jeder Tag ist aufgeteilt in theoretischen Unterricht und praktische Lehrbeispiele. Überwiegend werden große Einkaufszentren besichtigt, die zum Teil erst durch das Feng Shui des Grandmasters "zum Laufen" gebracht wurden.

Zum besseren Verständnis der chinesischen Kultur gehören auch die Besuche von Tempeln. Dort begegnen mir die farben-prächtigen Abbildungen der sogenannten Türwächter, die im Feng Shui gerne verwendet werden. Auch mein Haus in Lübeck wird seit Jahren von ihnen bewacht.

Die höchste Gottheit der Chinesen ist Guanyin. Sie gilt als Göttin der Barmherzigkeit. "Guanyin", so der Grandmaster, "gehört in jedes Haus und sollte direkt gegenüber von der Eingangstür stehen!" Eine Guanyin kann man am besten in der China Town von KL kaufen. Also auf nach China Town.

In dem geschäftigen Treiben dieses Viertels führt der Grandmaster unsere Gruppe zu einem Laden, der über ein großes Angebot schöner chinesischer Schutz- und Glücksgötter verfügt. Es ist herrlich, dort zu stöbern, und ich finde meine Guanyin und lerne außerdem Tsai Shen Yen, den Reichtumsgott, kennen. Aber wie soll ich ihn transportieren? Tsei Shen Yen sitzt auf einem Tiger und hat ein ziemlich unhandliches Format, und ein Tiger im Haus ist nicht gut. "Doch, den dürfen Sie im Haus aufstellen, denn Tsei Shen Yen hat den Tiger besiegt" erläutert der Grandmaster. "Ein Foto tut es auch," denke ich ... Der nachmittägliche Unterricht erstreckt sich bis in die Abendstunden und ich bewundere den Grandmaster, der offensichtlich nie müde wird. An manchem Abend steht er auch noch bis Mitternacht für Fragen und Wünsche zur Verfügung.

An einem der letzten Tage meines Aufenthalts erwartet mich eine besondere Überraschung. Lillian Too lädt zu einem Besuch in ihr Haus ein. "Schauen Sie sich dieses Shopping-Center an! Die übereinander liegenden Eingänge irritieren die Menschen, so daß sie nicht wissen, welchen Eingang sie benutzen sollen.

Diese Eingangssituation symbolisiert einen Menschen mit einem geöffneten Mund und einer offenen Kehle. Schlechtes Feng Shui!! "Jetzt wird mir auch bewußt, warum ich am Tage meiner Ankunft so unschlüssig vor diesem Kaufhaus stand und dann meine Einkäufe ein Haus weiter tätigte.

Die nächste Studie führt uns zum nahegelegenen Regent Hotel. Dessen scharf gewinkelte Fensterkonstruktion verletzen das gegenüberliegende Einkaufszentrum. Auf diese sogenannten "Giftpfeile" führte man den unbefriedigenden Geschäftserfolg zurück.  Deswegen wurde der Rat von Grand Master Yap eingeholt und umgesetzt: Das Einkaufszentrum erhielt eine Eingangstür, die in einem bestimmten Winkel eingesetzt wurde. Die Überdachung des Eingangsbereiches wurde weit vorgezogen, dadurch werden die "angreifenden" Winkel des Regent de facto unsichtbar und in ihrer Wirkung gemildert.

Ein weit interessanterer Fall ist ein Bankgebäude, dessen Front ich aus Sicherheitsgründen nicht fotografieren darf. Die Seiten-ansicht verdeutlicht dennoch das Problem des Gesamt-komplexes. Ursprünglich lag der Haupteingang in dem höheren Teil des Gebäudes. Der rückwärtige Bereich war erheblich niedriger.
Eine Konstruktion, die im Feng Shui Schwierigkeiten signalisiert. Der Innenbereich des Hauses verfügte über einen Wasserfall, dessen Höhe sich über mehrere Stockwerke ausdehnte. Der Feng Shui Beratung folgend, wurde der Haupteingang in den niedrigeren Teil des Gebäudes verlegt und der Wasserfall gehört ebenfalls der Vergangenheit an.

Der weitläufige Komplex des Utama Supermarktes erforderte ebenfalls die Feng Shui Künste des Grand Masters. Die Haupteingangstür wurde entsprechend seinen Anweisungen abgewinkelt. Zur linken und zur rechten Seite existieren noch die alten Türkonstruktionen.Mich interessiert natürlich das Verhalten der Kunden. Gut 10 Minuten beobachte ich die hereinkommenden Menschen. Alle gehen durch den "Feng Shui Eingang" - keiner durch die beiden anderen Türen.

Grandmaster Yap Cheng Hai ist einer der ältesten und angesehensten Feng Shui Meister. Seine berühmteste Klientin ist die erfolgreiche Unternehmerin Lillian Too, deren Büros und Privathäuser von Grandmaster Yap nach den Richtlinien des Feng Shui gestaltet wurden mit dem Erfolg, daß Lillian Too in einem Alter, in dem andere sich erst die materielle Basis ihres Lebens schaffen, bereits an den "Ruhestand" dachte.

Sie wurde Multimillionärin und schreibt heute Bücher über Feng Shui in Zusammenarbeit mit Grandmaster Yap Cheng Hai. Den Erfolg ihres Lebens verdankt sie zum großen Teil dem Feng Shui von Master Yap.

Mit großer Spannung und Freude sah ich der ersten Begegnung mit Yap Cheng Hai zu treffen, war so etwas wie ein Traum, und das können sicher nur "alte" Feng Shui Hasen verstehen. Da stand er nun leibhaftig vor mir, äußerlich ein Geschäftsmann im Anzug mit Krawatte, und er hätte gut und gern einen Vortrag über Devisenspekulationen, Aktien, Wirtschaftsentwicklungen oder ähnliches halten können. Er begann damals das Seminar mit folgenden Worten: "Diese Welt ist so klein geworden, wir fliegen innerhalb von Stunden von einem Kontinent zum anderen. Wir sollten das beste aus allen Kulturen zusammentragen, um gutes zu bewirken. Ich, meine Damen und Herren, bringe Ihnen FENG SHUI."Mich beeindruckte dieser Anfang damals sehr. Denn, sind wir in Europa nicht häufig der Meinung, daß wir alles am besen wissen und überhaupt großartig sind! Auch Sir Norman Foster, der britische Stararchitekt, äußerte sich, als man ihn nach seiner Arbeit mit einem Feng Shui Meister in Hong Kong befragte: "Wir können auch von anderen Kulturen lernen. Es gibt so viele Dinge, die wir noch lernen können. Der Bau der "Bank of Hong Kong and Shanghai" hat mich sensibler im Umgang mit Bauerken gemacht, und ich habe erfahren, daß es noch andere Aspekte gibt, die beim Bau eines Hauses entscheidend sind."(Zitat Ende).

Nun saß ich also einem unumstrittenen Meister seines Faches gegenüber und hatte überdies auch noch ein paar Tage Zeit, ihn näher kennenzulernen. Grandmaster Yap, u. a. auch ein erfolgreicher Geschäftsmann in Kuala Lumpur, ist so ganz "nebenbei" Meister im Qi Gong und Meister im Kung Fu. "I like to fight", sagt er freundlich lächelnd. Ob er je im Leben von dieser Kampfkunst Gebrauch gemacht hat, frage ich etwas irritiert, denn ich kann mir kaum vorstellen, daß dieser liebenswürdige Herr von irgend jemandem angegriffen werden könnte? Seine Augen blitzen vor Freude: "Yes, und ich habe gewonnen!"

Grandmaster Yap ist der humorvollste und herzlichste Meister, den ich kenne. Er liebt es, ernste Dinge mit einem verschmitzten Lächeln zu sagen, denn auch Feng Shui, wie das ganze Leben schlechthin, sollte Freude und Spaß machen. Seit über 36 Jahren beschäftigt sich Yap Cheng Hai nun mit Feng Shui. Er hat bei vielen Meistern gelernt und alte chinesische Literatur durchforstet. Seine Erfahrungen und sein Wissen haben vielen Menschen geholfen, ihren ganz persönlichen Weg zum Lebenserfolg zu finden, und so mancher wurde auch in materieller Hinsicht zum Multimillionär.
 
Angang der 90er Jahre wurde er schwer krank und verdankt nach seiner eigenen Darstellung dem Feng Shui seine Genesung. Die Erfahrungen aus dieser Zeit haben ihn dazu bewogen, seine Kenntnisse auch anderen zugänglich zu machen. Das erfolgt wohl dosiert, denn er ist sich der Wirkung des Feng Shui im negativen wie im positiven Sinne bewußt. So ermahnt er seine Schüler ernsthaft:"Wenn Sie Feng Shui für andere praktizieren, dann bedenken sie, daß Sie Leben zerstören können. Seien Sie sich dieser Verantwortung immer und stets bewußt." Weise Worte, die alle jene Leute nachdenklich stimmen sollten, die meinen, sie wüßten nach der Lektüre von zwei Büchern und einem Seminarbesuch nun alles über Feng Shui, und die dabei übersehen, daß Feng Shui eine Wissenschaft ist, wie z.B. Medizin oder Physik, die neben einem langen intensiven Studium auch einen erheblichen materiellen Aufwand erfordert, denn das Wissen, die Erfahrungen und Erkenntnisse der guten Meister sind Schätze, für die sie ihren Preis verlangen können, und Grandmaster Yap ist in jeder Beziehung ein Schatz.

So ging ich eines Tages mit ihm durch Zürich auf der Suche nach einem Restaurant. Plötzlich zupft er mich am Ärmel und fragt: "Was sehen Sie auf der anderen Straßenseite?" Ich schaute mir kurz die gegenüberliegende Seite an und konnte einige negative Kriterien ausmachen, die auf das hinter mir liegende Hotel wirkten. "Was schließen Sie daraus?" war seine Frage. "Nun," sagte ich, "es dürfte diesem Hotel nicht besonders gut gehen." - "Nicht gut gehen?" lachte er, "die müßten schon längst pleite sein!" Mir schien diese Aussage doch sehr hart und ich befragte eine Dame, die ortskundig war. "Ja," sagte sie, "das Hotel ist vor einem halben Jahr pleite gegangen und von einer anderen Kette übernommen worden."

Das Wissen von Yap Cheng Hai beschränkt sich keineswegs nur auf profunde Kenntnisse der Formenschule, die Basis des Feng Shui, sondern er ist ein Fachmann der sogenannten Kompaßschule, zu der auch die "Flying Stars" gehören, die Raum und Zeit miteinander verbinden. Der Fachmann schlechthin ist er aber für die schon fast legendäre Wasserschule, den "Waterdragon", die wiederum ganz besonders die materielle Seite des Lebens anspricht.

Aber was wäre ein Feng Shui Meister ohne den Glauben an die Mystik. Ob ihm je Geister oder ähnliche Erscheinungen in seinem Leben begegnet sind, will ich wissen."Und ob!" So berichtet er u. a. von einem Bürohaus in guter Lage von Kuala Lumpur. Niemand wollte hier einziehen. Es wurde gemunkelt, dort spuke es. Der Mietpreis sank schließlich auf ein so niedriges Niveau, daß Grandmaster Yap sich für die Anmietung der Räume interessierte. "Ich schloß den Mietvertrag ab und reinigte die Räume von diesen "spukenden Energien". Niemand hat Büroräume, wie ich in dieser Toplage und zu diesem Preis", läßt er mich wissen. "Möchten Sie noch mehr Geschichten über Geister hören?" fragt er mich schmunzelnd. Natürlich, aber ich habe noch ein paar spezielle Feng Shui Fragen, die mir unter den Nägeln brennen. Also vertagen wir die Geschichte bis zu unserem Wiedersehen - und das wird diesmal bei Grand Master Yap in Kuala Lumpur sein.